Der sogenannte Tennisarm (medizinisch: Epicondylitis humeri radialis) ist eine der häufigsten Sehnenreizungen im Bereich des Ellenbogens. Trotz des Namens betrifft sie längst nicht nur Tennisspieler – auch Handwerker, Büroangestellte und Menschen mit häufiger Computerarbeit sind betroffen.
Ausgelöst wird der Tennisarm durch Überlastung der Unterarmmuskulatur, insbesondere der Sehnen, die an der Außenseite des Ellenbogens ansetzen. Wiederholte Bewegungen – etwa Tippen, Heben, Greifen oder Drehen – führen zu Mikroverletzungen und Entzündungen, die Schmerzen beim Greifen, Heben oder Strecken des Arms verursachen.
Ein Tennisarm entwickelt sich oft schleichend: Anfangs spürt man nur ein leichtes Ziehen, später treten stechende Schmerzen bei Belastung oder Druck auf. Wird die Ursache nicht behandelt, können die Beschwerden chronisch werden.
Bei OrthoPlus Franken steht die konservative Therapie im Vordergrund – also die Behandlung ohne Operation, die auf natürlichen Heilungsprozessen basiert. Ziel ist es, die Entzündung zu reduzieren, die Muskulatur zu entlasten und die Regeneration der Sehne gezielt zu unterstützen. Dabei wird der gesamte Bewegungsapparat betrachtet, nicht nur der Ellenbogen selbst.
Der Fokus liegt auf drei zentralen Ebenen:
Schmerzreduktion – durch gezielte Entlastung, Kühlung oder physikalische Maßnahmen wie Ultraschall oder Stoßwelle. So kann die Reizung schneller abklingen und der Alltag wieder beschwerdefreier gestaltet werden.
Wiederherstellung der Sehnenfunktion – mithilfe von Physiotherapie, Dehnübungen und exzentrischem Training, die die Sehne stärken und deren Belastbarkeit langfristig verbessern.
Langfristige Prävention – durch ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz, korrekte Haltung bei Computerarbeit und gezielten Muskelaufbau zur Stabilisierung des gesamten Unterarms.
Diese strukturierte Behandlungsstrategie hat sich in der Praxis vielfach bewährt. Sie zielt nicht nur auf kurzfristige Schmerzlinderung, sondern auch auf die nachhaltige Wiederherstellung der Armfunktion, sodass Betroffene ihre alltäglichen und sportlichen Aktivitäten Schritt für Schritt wieder schmerzfrei ausüben können.
Zu Beginn ist es wichtig, die gereizte Sehne zu entlasten. Eine kurze Ruhigstellung oder Reduktion belastender Bewegungen (z. B. schweres Heben oder langes Tippen) kann den Entzündungsprozess stoppen.
Kühlen mit Eispackungen oder Kältekompressen
Schonung ohne vollständige Immobilisation
Entzündungshemmende Medikamente bei Bedarf
Bandagen oder Tapes zur Stabilisierung
Sobald die akute Entzündung nachlässt, helfen sanfte Dehnübungen beim Tennisarm, die Durchblutung zu fördern und Spannungen zu lösen.
Strecken Sie den Arm gerade aus, Handfläche nach unten, und ziehen Sie die Finger vorsichtig nach unten, bis ein leichtes Ziehen spürbar ist. 20 Sekunden halten, dann lösen.
So wird die Muskulatur schonend auf den nächsten Therapieschritt vorbereitet.
Das exzentrische Training beim Tennisarm gilt heute als eine der effektivsten konservativen Maßnahmen. Dabei wird der Muskel unter Spannung gedehnt – das stärkt die Sehnenstruktur und fördert die Regeneration.
Ein Beispiel für exzentrisches Training:
Setzen Sie sich mit dem Unterarm auf die Tischkante, Handfläche nach unten, ein kleines Gewicht (z. B. 0,5 kg) in der Hand. Heben Sie das Gewicht mit Hilfe der gesunden Hand an und senken Sie es langsam und kontrolliert mit der betroffenen Hand ab.
Diese Übung sollte täglich über mehrere Wochen durchgeführt werden. Studien zeigen, dass exzentrisches Training die Sehnenheilung stimuliert und Schmerzen deutlich reduziert – oft schon nach wenigen Wochen.
Neben diesen Übungen kann eine Physiotherapie mit myofaszialen Techniken, Triggerpunktbehandlung oder Ultraschalltherapie sinnvoll sein. Der Sportorthopäde in Nürnberg stimmt das Trainingsprogramm individuell auf Schweregrad und Belastung ab.
Neben Übungen und Training bietet OrthoPlus Franken verschiedene ergänzende Methoden an, um die Heilung zu unterstützen:
Stoßwellentherapie: fördert die Durchblutung und beschleunigt die Regeneration der Sehne.
Laser- oder Ultraschalltherapie: wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Injektionen mit Eigenblut (PRP): regen die Selbstheilung an, indem körpereigene Wachstumsfaktoren gezielt eingebracht werden.
Manuelle Therapie: lockert verklebte Faszien und verbessert die Beweglichkeit des Unterarms.
Alle diese Verfahren werden individuell kombiniert, je nach Stadium und Ursache der Beschwerden. Ziel ist immer, die Funktion des Arms wiederherzustellen und den Alltag schmerzfrei zu gestalten – ohne operative Eingriffe.
Nach erfolgreicher Behandlung ist es entscheidend, Rückfällen vorzubeugen. Dabei helfen gezielte Übungen und ergonomische Anpassungen:
Regelmäßige Dehnübungen für Unterarm und Handgelenk
Kurze Pausen bei Bildschirmarbeit oder monotonen Tätigkeiten
Angepasste Computermaus oder ergonomische Tastatur
Aufwärmen vor Sport oder Krafttraining
Ausgleichstraining für Handgelenk und Schulter
Auch das korrekte Heben und Tragen im Alltag spielt eine Rolle: Belastungen sollten gleichmäßig verteilt und abrupte Bewegungen vermieden werden.
Langfristig stärkt ein ausgewogenes Training die Muskulatur, verbessert die Durchblutung und reduziert die Gefahr neuer Entzündungen. So können Betroffene wieder schmerzfrei greifen, heben und trainieren – ohne Rückfall.
Ein Tennisarm lässt sich in den meisten Fällen konservativ behandeln – mit Geduld, gezieltem Training und der richtigen Anleitung. Die Kombination aus Dehnübungen, exzentrischem Training und physiotherapeutischer Unterstützung ist wissenschaftlich belegt und führt in der Regel zu einer deutlichen Besserung.
Bei OrthoPlus Franken, deinem erfahrenen Sportorthopäden in Nürnberg, begleiten wir dich Schritt für Schritt auf dem Weg zur vollständigen Genesung – individuell, schonend und effektiv.
Unsere Orthopädie in Nürnberg bietet vielzählige Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Orthopädie und Physiotherapie an.
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